Der Standard des Rottweilers


Ursprungsland: Deutschland

 

Verwendung: Begleit- Schutz- und Gebrauchshund

 

Klassifikation F.C.I.:

 

Gruppe II (Schnauzer und Pinscher, Molosser und Schweizer Sennenhunde)

 

Sektion 2.1 Molosser, doggenartige Hunde.

 

Mit Arbeitsprüfung.

 

F.C.I - Standard Nr. 147

 

Da der STANDARD ( Erscheinungsbild des Rottweiler ) schon mehrmals geändert wurde (1901,1913,1914,1921 etc.), kann nur davon ausgegangen werden, wie er HEUTE aussehen soll.


 

Allgemeines Erscheinungsbild

 

Der Rottweiler ist ein mittelgroßer bis großer, stämmiger Hund, weder plump noch leicht, nicht hochläufig oder windig.

Seine im richtigen Verhältnis stehende, gedrungene und kräftige Gestalt lässt auf große Kraft, Wendigkeit und Ausdauer schließen.

 

Wichtige Maßverhältnisse (Proportionen):

 

Das Mass der Rumpflänge, gemessen von der Spitze des Brustbeins bis zum Sitzbeinhöcker, sollte dasjenige der Widerristhöhe höchstens um 15% überschreiten.

 

Verhalten / Charakter (Wesen):

 

Von freundlicher und friedlicher Grundstimmung, kinderliebend, ist er sehr anhänglich, gehorsam, führig und arbeitsfreudig.

Seine Erscheinung verrät Urwüchsigkeit, sein Verhalten ist selbstsicher, nervenfest und uner- schrocken.

Er reagiert mit hoher Aufmerksamkeit gegenüber seiner Umwelt.

 

Kopf

 

Oberkopf + Schädel: Mittellang, zwischen den Ohren breit, in der Stirnlinie, seitlich gesehen, mäßig gewölbt. Hinterhauptstachel gut entwickelt, ohne stark hervorzutreten. Stop: Stirnabsatz ausgeprägt.

Gesichtsschädel


Nasenschwamm: Nasenkuppe gut ausgebildet, eher breit als rund, mit verhältnismäßig großen Öffnungen, stets von schwarzer Farbe.

Fang: Er sollte im Verhältnis zum Oberkopf weder gestreckt noch verkürzt wirken. Nasenrücken gerade, mit breitem Ansatz und mäßiger Verjüngung Lefzen: Schwarz, fest anliegend, Lefzenwinkel geschlossen, Zahnleiste möglichst dunkel.

Kiefer / Zähne: Kräftiger, breiter Ober- und Unterkiefer. Zähne stark und vollständig (42 Zähne); die oberen Schneidezähne greifen scherenartig über die des Unterkiefers.

Backen: Jochbogen ausgeprägt.

Augen: Mittelgroß, mandelförmig, von tiefbrauner Farbe; Lider gut anliegend.

Ohren: Mittelgroß, hängend, dreieckig, weit voneinanderstehend, hoch angesetzt. Der Oberkopf erscheint bei nach vorn gelegten, gut anliegenden Ohren verbreitert.

Hals: Kräftig, mäßig lang, gut bemuskelt, mit leicht gewölbter Nackenlinie, trocken, ohne Wamme oder lose Kehlhaut.


Körper


Rücken: Gerade, kräftig, stramm.

Lenden: Kurz, kräftig und tief.

Kruppe: Breit, von mittlerer Länge in leichter Rundung verlaufend, weder gerade noch stark abfallend.

Brust: Geräumig, breit und tief (ca. 50 % der Widerristhöhe), mit gut entwickelter Vorbrust und gut gewölbten Rippen.

Bauch: Flanken nicht aufgezogen.

Rute: Naturbelassen, waagrecht in Verlängerung der Rückenlinie, im Ruhezustand auch hängend

Gliedmaßen

Vorderhand: Allgemeines: Die Vorderläufe sind von vorn gesehen gerade und nicht eng gestellt. Die Unterschenkel stehen, seitlich gesehen, gerade. Die Neigung des Schulterblattes zur Waagerechten ist etwa 45 Grad.

Schultern: Gut gelagert.

Oberarm: Gut am Rumpf anliegend.

Unterarm: Kräftig entwickelt und bemuskelt.

Vordermittelfuß: leicht federnd, kräftig, nicht steil.

Vorderpfoten: Rund, Zehen eng aneinanderliegend und gewölbt; Ballen hart; Krallen kurz, schwarz und stark.


Hinterhand

Allgemeines: Von hinten gesehen sind die Hinterläufe gerade, nicht eng gestellt. Im zwanglosen Stand bilden Oberschenkel zum Hüftbein, Oberschenkel zum Unterschenkel und Unterschenkel zum Mittelfuß einen stumpfen Winkel.

Oberschenkel: Mäßig lang, breit und stark bemuskelt.

Unterschenkel: Lang, kräftig und breit bemuskelt, sehnig.

Sprunggelenk: kraftvoll, gut gewinkelt, nicht steil.

Hinterpfoten: Etwas länger als die Vorderpfoten; Zehen stark, ebenso eng aneinanderliegend, gewölbt.

Gangwerk: Der Rottweiler ist ein Traber. Der Rücken bleibt fest und relativ ruhig. Der Ablauf der Bewegung ist harmonisch, sicher, kraftvoll und ungehemmt, bei guter Schrittweite.

Haut: Die Kopfhaut liegt überall straff an und darf bei hoher Aufmerksamkeit leichte Stirnfalten bilden.


Haarkleid

Haar: Bestehend aus Deckhaar und Unterwolle = Stockhaar. Deckhaar mittellang, derb, dicht und straff anliegend; die Unterwolle soll nicht aus dem Deckhaar hervortreten. An den Hinterläufen ist die Behaarung etwas länger.

Farbe: Schwarz mit gut abgegrenzten Abzeichen (Brand) von satter, rotbrauner Färbung an Backen, Fang, Halsunterseite, Brust und Läufen sowie über den Augen und unter der Rutenwurzel.


Größe und Gewicht

Widerristhöhe: Für Rüden 61 bis 68 cm. 61 bis 62 cm klein / 63 bis 64 cm mittelgroß / 65 bis 66 cm groß = richtige Größe / 67 bis 68 cm sehr groß Gewicht: ca. 50 kg

Widerristhöhe: Für Hündinnen 56 bis 63 cm / 56 bis 57 cm klein / 58 bis 59 cm mittelgroß / 60 bis 61 cm groß = richtige Größe / 62 bis 63 cm sehr groß Gewicht: ca. 42 kg


Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

Gesamtbild: Leichte, windige, hochläufige Gesamterscheinung; schwache Knochen und Muskeln.

Kopf: Jagdhundkopf; schmaler, leichter, zu kurzer, langer, plumper Kopf; flache Stirnpartie (fehlender oder zu geringer Stop).

Fang: Langer oder spitzer Fang, Ramsnase (konvexer) oder eingesunkener (konkaver) Nasenrücken; abfallender Nasenrücken (Adlernase); helle oder gefleckte Nasenkuppe.

Lefzen: Nicht straff schließende, rosafarbene oder fleckige Lefzen, offener Lefzenwinkel.

Kiefer: Schmaler Unterkiefer.

Gebiss: Zangengebiss

Backen: Stark hervortretend.

Augen: Helle, tiefliegende, zu volle sowie runde Augen; schlaffe Augenlider.

Ohren: Zu tief angesetzte, schwere, lange, schlappe, zurückgeklappte sowie abstehende und ungleichmäßig getragene Ohren.

Hals: Zu langer, dünner, schwach bemuskelter Hals; Wamme oder zu lose Kehlhaut.

Körper: Zu lang, zu kurz, schmal.

Rücken: Zu langer, schwacher oder eingesenkter Rücken, Karpfenrücken.

Kruppe: Abschüssige Kruppe, zu kurz, zu gerade oder zu lang.

Brust: Flachgerippter Brustkorb, tonnenförmige Brust, Schnürbrust.

Rute: Zu hoch oder zu tief angesetzte Rute.

Vordergliedmaßen: Eng gestellte oder nicht gerade Vorderläufe; steile Schulter; fehlender oder mangelnder Ellenbogenanschluss; zu langer, zu kurzer oder steiler Oberarm, weicher oder steiler Vordermittelfuß; Spreizpfoten; zu flache oder zu stark gewölbte Zehen, verkümmerte Zehen; helle Krallen.

Hintergliedmaßen: Flachschenkelige, hackenenge, kuhhessige oder fassbeinige Läufe; zu eng oder zu weit gewinkelte Gelenke; Afterkrallen.

Haut: Kopfhaut faltig.

Haar: Weiches, zu kurzes oder langes Haar, Wellhaar; Fehlen der Unterwolle.

Haarfarbe: Missfarbene, unklar abgegrenzte, zu ausgedehnte Abzeichen. 


Ausschließende Fehler:

Allgemeines: Betonte Umkehrung des Geschlechtsgepräges (Hündinnentyp bei Rüden und umgekehrt).

Gebiss: Vorbiss, Rückbiss, Kreuzbiss; Hunde mit fehlendem Incisivus (Schneidezahn), Caninus (Eckzahn), Prämolar oder Molar (Backenzähne)

Augen: Entropium, Ektropium, gelbe Augen, verschiedenfarbige Augen.

Rute: Knickrute, eingerollte, stark seitlich zur Rückenlinie getragene Rute

Haar: Ausgesprochen lang- und wellhaarige Tiere.

Haarfarbe: Farbe des Haarkleides abweichend von den für den Rottweiler standardgemäßen Farben schwarz mit braunen Abzeichen, weisse Flecken.

Verhalten: Ängstliche, scheue, feige, schussscheue, bösartige, übertrieben misstrauische, nervöse Tiere.

N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

EBERHARD TRUMLER